
Licht ist mehr als bloße Helligkeit. Es ist Träger von Erinnerung, Medium der Orientierung und zugleich eine Struktur, die Räume formt, durchdringt und verschiebt. In LichtStrauss entfaltet sich eine vielschichtige Licht- und Medienlandschaft, in der reale und virtuelle Ebenen ineinandergreifen. Die hier entstehenden Chromotope – eigens geschaffene Lichträume – sind keine statischen Objekte, sondern durchlässige Bildräume, die erst in der Bewegung, in der Erfahrung der Betrachtenden Gestalt annehmen. Sie dienen als Bühnen für sieben Künstlerinnen, deren digitale Personas durch Augmented Reality sichtbar werden. In diesem Gefüge aus Licht, Körpern und Projektionen stellt sich die Frage nach Sichtbarkeit und Raumaneignung neu – eine Verschiebung der Wahrnehmung, die den öffentlichen Raum als Ort des Erlebens und der Verhandlung von Geschichte begreifbar macht.
Die AR-Erfahrung ist jederzeit zugänglich – ein freies Spiel mit Licht, Raum und virtueller Präsenz. Doch wer tiefer eintauchen will, dem bieten die geführten Touren an jedem Freitag und Samstag mehr als nur Orientierung. Sie verweben Hintergründe zu Strauss’ Frauenfiguren, künstlerische Verortungen im Festival und die unsichtbaren Geschichten des öffentlichen Raums. Hier geht es nicht nur darum, das Kunstwerk zu sehen, sondern es in seiner Tiefe zu begreifen – als Moment, der sich mit jeder Bewegung verändert und als Spur, die bleibt, lange nachdem das Licht erloschen ist.
Die Führungen am Freitag finden in deutscher Sprache statt, die Führungen am Samstag in englischer Sprache.